Radsportverband

Rheinland-Pfalz e.V.

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Offener Brief des Radsportverbandes Rheinland-Pfalz zur aktuellen Wettkampfplanung des BDR

Vorbemerkung: 
Der Brief umfasst die Meinung aller Unterzeichnenden und soll einen Impuls geben sowie der Start einer konstruktiven Diskussion sein. Deshalb haben wir den Brief auf der Website des Radsportverbandes Rheinland-Pfalz sowie auf der Facebook-Seite des Radsportverbandes Rheinhessen geteilt, um eine umfassende und offene Plattform zur Diskussion zu schaffen. Wir möchten zusammen mit dem BDR Lösungen zum Wohle aller Sportler:innen erzielen.  
Gerne stehen wir für ein Gespräch zur Verfügung, um die Inhalte sowie Gedanken des Briefes zu erläutern und zu besprechen. 

Offener Brief:
An den Bund Deutscher Radfahrer Kommission Leistungssport Kunstradsport zu Händen Vize-Präsident Hallenradsport Harry Bodmer

Sehr geehrter Herr Bodmer, lieber Harry,

die Sportler:innen, Trainer:innen und Funktionäre des Landesverbandes Rheinland-Pfalz möchten mit diesem Brief, bezugnehmend auf das am 15.02.2021 kommunizierte Schreiben des BDR, an den Gedanken der Chancengleichheit und des Fair Plays appellieren. 

Wir alle befinden uns in einer Situation, welche durch große Unsicherheiten geprägt ist und daher ein großes Maß an Flexibilität voraussetzt. Aufgrund der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland verordnet jedes Bundesland unterschiedliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie. Dementsprechend finden wir uns in einer Situation wieder, in der in jedem Landesverband individuelle Regelungen zur Ausübung des Kunstradsportes getroffen werden. Diese individuellen Regelungen führen schlussendlich dazu, dass zum einen Sportler:innen ihren Sport ausüben dürfen und zum anderen für den Großteil der Sportler:innen ein quasi Sportverbot besteht. 

Es ist selbstverständlich wichtig, dass der Bund Deutscher Radfahrer Maßnahmen durchführt, um eine Mannschaft für die Europameisterschaft zu bilden und den Leistungssport zu untersützen. Wir sehen es darüber hinaus positiv, dass zumindest in einigen wenigen Bundesländern Sportler:innen mit Landes- bzw. Bundeskaderstatus unseren Sport ausüben dürfen. Das betrifft jedoch nur einen kleinen Anteil aller U19-Sportler:innen des BDR und der RKB. Des Weiteren fokussieren sich aktuelle Planungen vor allem auf den Leistungssport im 1er und 2er Kunstradsport und der Mannschaftssport im Kunst- sowie Einrad werden nachrangig berücksichtigt. 

Wir stellen die Frage, ab welchem Anteil trainierender Sportler:innen von einem nationalen Wettkampf gesprochen werden kann?

Auf Basis dieser unterschiedlichen Ausgangssituation sind wir sehr irritiert, dass der Bund Deutscher Radfahrer nationale Wettkämpfe im März dieses Jahres durchführen möchte. Hierbei weisen wir unter anderem auf die Schwierigkeiten einer Anreise zu Wettkämpfen hin. Die U19-Sportler:innen sind bei der Anreise auf die Unterstützung der Vereine bzw. der Familie angewiesen. Je weiter die Distanz, desto mehr Fahrer:innen werden notwendig, desto mehr Haushalte befinden sich in einem Fahrzeug. Der mit der Ausschreibung zur 1. Junior Masters veröffentlichte Hinweis, dass keine Kontaktbeschränkungen im PKW aufgrund der „Spitzensport“-Regelung gelten, sollte kritisch überprüft werden. Nur die wenigsten Trainer:innen und Eltern werden diesen benötigten „zeitlichen Faktor“ gegenüber der Berufsausübung nachweisen können.

Aufgrund der beschriebenen Situation in den Bundesländern wird der Großteil der Nachwuchssportler:innen praktisch vom Start dieser Wettkämpfe ausgeschlossen, Chancengleichheit ist ausgeschlossen, Wettkampf ohne Training birgt sogar ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Des Weiteren befindet sich in der Generalausschreibung U19 Kunstradsport 2021 die Regelung wieder, dass ausschließlich Sportler:innen zur 2. Junior Master zugelassen werden, welche an der 1. Junior Masters gestartet sind. Dieser Passus sollte im Sinne der Flexibilität gestrichen werden.

Es ist eine der fundamentalen Aufgaben des BDR, jungen Athlet:innen die Werte des Fair Plays zu vermitteln. Sowohl dieser Wert als auch die Chancengleichheit aller, wird mit der Entscheidung zur Austragung der nationalen Wettkämpfe bewusst außer Kraft gesetzt. Damit wird dem Großteil des Nachwuchses, der Basis des Kunstradsportes, direkt geschadet. Mit weitreichenden Folgen für Vereine und Landesverbände. 

Wir erbitten ein Überdenken des mit dem Schreiben vom 15.02.2021 kommunizierten Planungsstandes. „Flexible und alternative Lösungen“ ist eine beliebte Phrase der aktuellen Pandemiezeit. Deshalb fordern wir eine verbindliche Aussage bezüglich des geplanten Alternativwettkampf in den Sommermonaten. Für uns ist hierbei denkbar, diesen Wettkampf oder auch weitere Wettkämpfe im Sommer als Grundlage für die Qualifikation des Nationalkaders (C-Kader) zu nehmen, um den Athlet:innen eine größere Chancengleichheit zu geben. Dadurch könnte die Junior Masters in „EM-Qualifikation U19 Kunstradsport“ unbenannt werden und die Qualifikation zum C-Kader im Sommer als Junior Masters ausgetragen werden.

Wir sind der Meinung, dass es Lösungsstrategien gibt, die dem Großteil der Sportler:innen weiterhelfen. Für eine gemeinsame Beratung stehen wir gerne bereit. 
Eine „Task-Force“ mit Vertretern aus Vereinen, Landesverbänden und dem BDR könnte zeitnah zusammentreten. Ziel soll eine Lösung sein, die sich auch an die beschriebene Basis des Nachwuchses im Kunstradsport richtet. Diesen Sportler:innen soll ebenso eine Perspektive zur fairen Teilnahme an nationalen Wettkämpfen des BDR aufgezeigt werden.

In diesen Zeiten der Pandemie sprechen wir alle von Solidarität und diese Solidarität sollten auch die Sportler:innen der Landesverbände erfahren, welche aktuell ihren Sport nicht ausüben dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Radsportverband Rheinland-Pfalz Fachwart Kunstradsport kom.
gez. Radsportverband Rheinland-Pfalz Landestrainer:innen Kunstradsport
gez. Meike Klein
gez. Hessischer Radsportverband Fachwart Kunstradsport
gez. VfH Worms
gez. RCV Böhl-Iggelheim
gez. RSC Ludwigshafen
gez. RSV Gau-Algesheim
gez. RSV Klein-Winternheim
gez. RSV Rheindürkheim 
gez. RSV Undenheim
gez. RV Mainz-Ebersheim
gez. RV Mainz-Finthen
gez. RV Saulheim